Der Riley 12/18 H.P. von 1908 - der letzte seiner Art auf der Straße weltweit
1907 erstellte Riley ein völlig neues Autodesign, den 12/18 h.p. V-Twin, der wie seine Vorgänger schnell eine lange Liste von Erfolgen anhäufte, darunter der Sieg beim Aston Hill Climb im Jahr 1908, ein Klassensieg bei der gleichen Veranstaltung in den Scottish Trials 1908 und 1909, der Irish Trial 1909 und ein Gesamtsieg von beim Ballinaslaughter Hill Climb im Jahr 1909. Der 12/18 wurde von 1907 bis 1914 hergestellt.
Der Wagen war als kurzer (SWB) oder langer Radstand (LWB) in mehreren Aufbauten erhältlich.
2-Sitzer
5-Sitzer
Landaulette
Oder nur als Chassis.
Das hier angebotene Auto selbst ist ein Modell von 1908, langer Radstand (LWB).
Das Auto ist 1908 nach Frankreich überstellt worden, um an einem Langstreckenrennen in Frankreich teilzunehmen. Jedenfalls existiert ein Foto, das höchstwahrscheinlich diesen Wagen als Rennwagen im Jahr 1908 zeigt. Zu beachten ist die Radbefestigung, die die von Riley patentierte Zentralbefestigung mit der Zwei-Bolzen-Sicherung haten. Dieses Patent wurde von Riley 1907 entwickelt, daher ist dieser 12/18 eines der allerersten Beispiele mit diesem damals neuen abnehmbaren Radsystem. Üblicherweise wurde die Reifen auf der Felge gewechselt (was sehr zeitaufwändig war) und nicht wie mit dem Riley - Patent die Felge an der Achse, ein System das bis heute gilt.
Dieser 12/18 wurde dann aus Frankreich nach Barcelona / Spanien gebracht, ausgestattet schon damals mit Scheinwerfern des berühmten Louis Bleriot aus Paris / Frankreich. Louis Bleriot war auch ein Luftfahrtpionier und der erste Mensch, der 1909 mit einem Flugzeug den Ärmelkanal überquerte. In Barcelona erhielt das Auto sein Nummernschild B – 1524, diese Nummernschilder sind noch vorhanden und werden mit dem Auto geliefert.
Der Riley blieb sehr lange in Barcelona, erhielkt auch dort seinen jetzigen Aufbau und kam schließlich über UK um 2010 nach Deutschland, wo er komplett überholt wurde und mechanisch neu aufgebaut wurde. Das Auto war zu dieser Zeit aufgrund seines langen Stillstands in einem Museum nicht mehr fahrfähig. Das Auto wurde mit einigen Anpassungen für den Einsatz im normalen Straßenverkehr aufgebaut. Der Originalvergaser wurde vor einigen Jahrzehnten ersetzt, jetzt kommt ein Zenith-Vergaser zum Einsatz, der den Motor rund laufen lässt. Da sich der Vergaser in oberster Position befindet, wurde auch eine elektrische Kraftstoffpumpe hinzugefügt (Hardi-Membranpumpe). Auf dem Vergaser ist ein Schutzgitter aufgebaut, um zu verhindern, dass schädliche Partikel in den Vergaser gelangen und die Zylinder beschädigen. Die Magnetzündung wurde überholt. Das Auto hatte nie ein elektrisches System, um es in Deutschland / Österreich zuzulassen, war es notwendig, eine elektrische Beleuchtung zu installieren. Dazu wurden die Bleriot - Lampen wurden auf elektrische Lampen umgebaut, das ganze ist als 12 Volt System gestaltet. Im Auto ist jedoch keine Lichtmaschine eingebaut, das System wird nur über eine Batterie betrieben. Allerdings ist die Batterie stark genug um ca. 14 Stunden Fahrbetrieb bei voller Beleuchtung zu haben. Jedoch sollte von Zeit zu Zeit der Ladezustand der Batterie überprüft und bei Bedarf nachgeladen werden. Für die österreichische Zulassung wurde das Auto mit den notwendigen Blinkern und Rück- /Kennzeichenlichtern verbessert.
Alle mechanischen Systeme (Motor, Bremsen, Achsen usw.) wurden komplett überholt und repariert. Das originale Getriebe (3 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang) wurde komplett saniert und wieder in Betrieb genommen. Kupplung, Bremsen haben neue Beläge. Fahrwerksbuchsen etc. wurden repariert / erneuert. Das Schmiersystem wurde restauriert. Unterhalb des Motors wurde eine abgeschnittene Öltonne hinzugefügt, um das heruntertropfende Öl aufzufangen. Das Auto hatte im Originalzustand eine offenen Verlústschmierung , d.h. dass das Motoröl von den Zylindern einfach nach unten tropfte quf die Straße. Das wird jetzt mit der Tonne aufgefangen, da natürlich diese Verlustschmierung nicht mehr akzeptable ist. Die Ölschmierung selbst erfolgt von Hand mit einer kleinen Pumpe am Armaturenbrett. Der Kühler ist original und wurde gereinigt. Das Kühlsystem ist die originale Thermosiphonkühlung, ein Lüfter wurde vor einiger Zeit hinzugefügt.
Es gibt nur Hinterachsbremsen (Handbremse) und eine zentrale Konusbremse an der Kardanwelle (Fußbremse). Die Bremsen funktionieren recht gut und das Auto kommt mit einem angemessenen Bremsweg zum Stehen, wenn man das Alter des Autos berücksichtigt. Neue Reifen wurden 2016 aufgezogen. Der 12/18 hatte die damals übliche Instrumentierung, also keine Instrumente. Für den elektrischen Betrieb jetzt wurden einige Schalter hinzugefügt.
Das Auto fährt sich überraschend einfach mit leichtgängiger Lenkung, vernünftigem Bremsen, unkompliziertem Schalten (etwas Fingerspitzengefühl und Betriebserfahrung sind von Vorteil). max. Höchstgeschwindigkeit liegt bei 65 km/h, eine konstante Reisegeschwindigkeit von ca. 50 km/h ist mit diesem Auto auch für längere Strecken in Ordnung. Das Kühlsystem kommt auch mit den jetzigen sehr heißen Temperaturen im Sommer gut zurecht.
Das Auto ist in Österreich als historisches Fahrzeug zugelassen und besteht immer ohne Probleme alle zwei Jahre das Pickerl, gültig bis 06/23.
Es gibt nicht mehr viele Riley 12/18, dies ist wahrscheinlich das letzte 12/18 LWB Modell, das weltweit noch auf der Straße unterwegs ist.
Zusammenfassung - der letzte Riley seiner Art:
Der Wagen wurde im Jahr 2011 unter Beibehaltung der Originalsubstanz komplett im Detail überholt und restauriert. Es wurden nur sehr geringfügige Änderungen vorgenommen, um den Wagen sicher und betriebsstabil genug zu machen, um am heutigen Straßenverkehr auch auf längeren Strecken teilnehmen zu können. Im Jahr 2016 erhielt das Auto ein gründliches Service, neue Reifen usw. und wird laufend nach jeder Ausfahrt gewartet. Neben der österreichischen historischen Zulassung gibt es auch eine spanische Zulassung. Das Pickerl ist gültig bis Juni 2023.
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